Auf Einladung seiner Freundin und Weggefährtin Vera Maxwell landet Peter Bock-Schroeder an einem grauen Novembermorgen, 1982 am New Yorker JFK Flughafen…
Es ist das erste Wiedersehen mit Manhattan, und das erste Wiedersehen mit Vera Maxwell seit über 30 Jahren. Auf der Taxifahrt ins Zentrum erkennt er die Stadt kaum wieder. Damals im Sommer 1950, in den so genannten Goldenen Jahren, war New York voller Hoffnung und Idealismus gewesen, der Stil war elegant.
Das New York der 1980er Jahre ist ein ganz anderes. Die 1980er Jahre der Stadt waren turbulent und von Verbrechen heimgesucht. Die Mordrate war rekordverdächtig, die Crack-Epidemie wütete. Die 1980er Jahre stellten New York City auf eine harte Probe: Die Einwohner flohen in Rekordzahlen aus der Stadt, Missmanagement der Regierung führte zum Beinahe-Bankrott, und die Einführung von Crack-Kokain löste eine beispiellose Welle der Drogenabhängigkeit und Gewalt aus. Aber es sind auch die Anfänge der Straßenkunst wie wir sie heute kennen, die U-Bahnen mit Tags und Graffiti von illegalen Malern versehen.
Ein ausgebranntes Taxi auf den Straßen von New York, ein Obdachloser vor einem Juwelierladen, Straßenschilder, eine Gruppe Jugendlicher vor einer Kirche, Menschen im Gespräch – Peter Bock-Schroeders New York Bilder sind eine persönliche Bestandsaufnahme und ein Abschied von einer alten Liebe.
Der Künstler
Peter Bock-Schröder
Peter Bock-Schroeder (1913 — 2001) wurde in Hamburg als Sohn eines Exilrussen und einer Deutschen geboren. Mit 16 Jahren absolvierte er eine fotografische Lehre im Atelier Binder in Berlin. Danach besuchte er zwei Jahre die private Schule für angewandte Werkkunst „Contempora“, wo er durch den renommierten Fotografen Erich Balg das technische Verständnis für seinen Beruf gewann. Als 20-Jähriger tritt er der Sozialdemokratischen Partei bei. Mit ihrem Verbot nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde er festgenommen und zu Zwangsarbeit herangezogen, nach einem Fluchtversuch 1938 wurde er inhaftiert. 1939 wurde er zur Luftwaffe eingezogen und nahm später als Bordschütze und Militärkorrespondent am Afrikafeldzug teil. Nach dem Krieg wurde Bock-Schroeder von dem German News Service in Hamburg, der 1949 in der Deutschen Presseagentur (dpa) aufging, unter Vertrag genommen. 1949 wurde er Fotojournalist bei der Zeitschrift „Stern“ und arbeitete auch für die Illustrierten „Quick“ und „Revue“. Er reiste dazu durch Europa, Amerika und den Nahen Osten. Er war der erste westdeutsche Fotograf, der 1956 die Erlaubnis bekam in der ehemaligen UdSSR Aufnahmen zu machen. Er konnte von dort einige Filme herausschmuggeln, die erst jetzt gezeigt werden. Letzte Station seiner Karriere war die Presseabteilung beim Münchner Flughafen. Bock-Schroeder starb in München im Alter von 87 Jahren.
„Kunst ist dazu da, den Staub des Alltags von der Seele zu waschen.“
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„Kunst ist hipp. Wer zur Zeit bei einem Dinner ist und sich nicht über Kunst unterhalten kann, nicht zur Art Basel eingeladen worden ist, das ist, als ob man intellektuell nicht von dieser Zeit ist.“