Denk an das letzte Mal, als du auf einem Konzert, im Theater oder einer Aufführung warst. Wenn du auf die Bühne schaust, siehst du ganz klar, dass diese Wände hat. Nach Links, nach rechts und nach hinten. Drei Wände also? Falsch!
„Die vierte Wand“ ist ein dramaturgischer Begriff, mit dem die Schauspieler oft die unsichtbare Bühnenwand beschreiben, an der das Publikum sitzt, um das Stück zu sehen. Die Bühne wird klassischerweise aus der Perspektive des Publikums wahrgenommen, das wie durch ein „Fenster“ – „Die vierte Wand“ – einen Blick auf das Geschehen werfen kann. In dieser fotografischen Serie ist die Richtung des Standpunktes entgegengesetzt: Wir nehmen die Perspektive des Schauspielers ein. Die Fotografen-Kamera befindet sich weit hinter dem eisernen Vorhang. Wir sind hinter den Kulissen, im Rampenlicht und stehen ein wenig über den Dingen.
Es ist die spezifische Perspektive der Kamera, die die traditionelle Ordnung auflöst, die die Hierarchie von Bühne und Publikum in Frage stellt. Für den französischen Philosophen Lacan ist ein Bild ein nach Außen gerichteter Blick, denn die Lichtpunkte senden Strahlen zum Zuschauer aus. Mit anderen Worten, das Bild schaut den Betrachter an.
Hier wird der für das Publikum reservierte Raum flach, wie eine Postkarte, und der reale Raum des Theaters, die Bühne, wird in viele Richtungen erkundet. Die Kamera schaut auf und nimmt die Gerüst- und Beleuchtungsstrukturen zur Kenntnis: die Mechanik des Raumes. So wird uns ein Arbeitsraum bewusst, der sich hinter dem roten Samtvorhang verbirgt. Der Kontrast zwischen der Backstage-Maschinerie und dem Meer von Samtsitzen ist spannend.
Seit 2010 fotografiert Klaus Frahm klassische Theater und Opernhäuser in ganz Europa.
Der Künstler
Klaus Frahm
Bereits 1976 hatte Klaus Frahm seine erste Einzelausstellung. Seit 1980 ist er als gefragter Fotograf tätig, spezialisiert auf Architektur-Fotografie und Stadtentwicklung. Frahm lebt und arbeitet in Hamburg. Er produziert für die wichtigsten Zeitschriften und Magazine der Architektur-Branche.
Sein Projekt „The Forth Wall“ ist einzigartig und besonders. Kein anderer Fotograf vor ihm hatte jemals die Idee des perspektivischen Wechsels und schenkt dem Betrachter dadurch einen völlig neuen Blick. Das Hamburger Abendblatt würdigte diese Fotoserie: „Klaus Frahm hat nicht nur die Schönheit der deutschen Theater eingefangen, auch die komplizierte Maschinerie dahinter, die aufwendige Bühnentechnik mit Untermaschinerie, Schnürboden und eisernem Vorhang, der Bühne und Zuschauerraum voneinander trennt.“ Die Faszination seiner Bilder führte zu medialen Berichterstattungen in London, Lost Angeles und Peking.
Warum wir seine Arbeiten schätzen? „Die Vierte Wand“ begann zunächst mit Aufnahmen in deutschen Schauspielhäusern. Längst ist Frahm aber international gefragter Gast, war in London, Mailand, Los Angeles und Sizilien. Schauspielhäuser haben internationale Relevanz und so ist der Markt für seine Werke global.
Du hast Interesse am Erwerb von Bildern aus der Serie „Die Vierte Wand“? Nimm gerne mit uns Kontakt auf.
Ausstellungen (auszugsweise):
Friends of Photography, Carmel, USA – Canon Photo Gallery, Amsterdam, Holland – Galerie Image, Madrid, Spanien – Galerie Nei Lischt, Luxemburg – Torino Fotografia, Turin, Italien- Photographer´s Gallery, London – Freie Akademie der Künste, Hamburg – Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt
Auszeichnungen:
LensCulture Art Photography Awards 2019
„Kunst ist dazu da, den Staub des Alltags von der Seele zu waschen.“
Weitere Kategorien
„Kunst ist hipp. Wer zur Zeit bei einem Dinner ist und sich nicht über Kunst unterhalten kann, nicht zur Art Basel eingeladen worden ist, das ist, als ob man intellektuell nicht von dieser Zeit ist.“